Kur in Druskininkai

Bei Druskininkai handelt es sich um eine Stadt im Süden Litauens, die am Ufer des Nemunas gelegen ist. Die Stadt zählt zu den ältesten und beliebtesten Urlaubsorten von Litauen. Umgeben von Pinienwäldern bietet Ihnen die Kurstadt ein herrliches Erholungsgebiet.

Das milde Klima sowie die vorhandenen Heilquellen, die mit Chlorid, Natrium und Kalzium angereichert sind, tun den Rest für eine erholsame Kur. Bekannt ist die Stadt aber auch wegen der Torf- und Sapropelablagerungen, die für wohltuende Schlammpackungen verwendet werden.

Der Name der Stadt stammt übrigens vom litauischen Wort druska ab, was übersetzt "Salz" bedeutet. Die Geschichte des Kurorts reicht weit zurück in die Vergangenheit. 1794 wurde der Ort durch König Stanislaus August Poniatowski offiziell zur Heilstätte gekürt. Zur Stadt wurde er dann durch Zar Nikolaus I. im Jahr 1837 ernannt. Im Zuge der Stadternennung wurde außerdem das erste Sanatorium für Beamte des Russischen Reiches erbaut.

In dem Sanatorium wurde die heilende Wirkung des Mineralwassers zur Linderung von unterschiedlichen Leiden eingesetzt. Die Heilwirkung der Quellen hat bis heute um nichts nachgelassen und unter Einsatz von anderen aus der Umgebung stammenden natürlichen Heilmittel, wie Gase, Moore und litauische Kräuter, werden viele verschiedene Behandlungsmethoden in der Kurstadt durchgeführt. Die Heilerfolge bei einer Kur sind langfristig und bei vielen unterschiedlichen Krankheiten erfolgversprechend.

Außerdem gibt es eine gut ausgebaute Infrastruktur für Touristen und Kurgäste sowie das eine oder andere moderne Sanatorium und Kurhaus. Übrigens, eine Berühmtheit verbrachte seine Kindheit in der Stadt der Kur: der litauische Maler und Komponist Mikalojus Konstantinas Ciurlionis.

Musikalische Brunnen in einem Park in Druskininkai
Herrenhaus am See in Druskininkai

Wichtige Kuranwendungen in Druskininkai

Die Kurstadt ist hauptsächlich wegen ihrer Heilquellen, Moore, dem milden Klima und den vielfältigen Anwendungen für eine Kur bekannt. Als Gast in einem Kurhotel oder einem Sanatorium hat die professionelle Betreuung durch Ärzte und Spezialisten deshalb oberste Priorität. Alle Anwendungen werden exakt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Zu den fünf wichtigsten Kuranwendungen, die in dem Kurort durchgeführt werden, zählen:

Trinkkur
Schlammpackung
Kryotherapie
Bernsteintherapie
Sauerstoffbehandlung
Eine Tasse mit therapeutischem mineralischen Wasser für Trinkkuren
Trinkkur

Trinkkuren werden hauptsächlich bei Beschwerden und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes verordnet. Denn warm oder heißt getrunkenes Mineralwasser sorgt für eine erhöhte Magensaftentwicklung. Durch diese Kur werden Krämpfe gelindert und Schmerzen beseitigt. Zudem sorgt Mineralwasser für eine bessere Darmbewegung, sodass Verdauungsbeschwerden verringert werden. In einem Sanatorium erhalten Sie eine genaue Anleitung und Dosierung verschrieben, wie Sie die Trinkkur durchführen sollen.

Junge Frau bekommt eine Schlammpackung
Schlammpackung

In der Kurstadt ist Torfschlamm ein wirksamer Faktor für einen heilsamen Urlaub. Gewonnen wird der Schlamm im 25 Kilometer entfernten Steinbruch Jovaysiai und täglich frisch ins Kurhaus oder Sanatorium geliefert. Der Torfschlamm wird für Schlammbäder und Schlammtherapien verwendet, um Entzündungen und Erkrankungen des Nervensystems und des Bewegungsapparates zu lindern.

Frau in der Gefrierkapsel während einer Kryotherapie-Kur
Kryotherapie

Unter Kryotherapie versteht man den gezielten Einsatz von Kälte, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen. Die Kältetherapie, wie sie auch genannt wird, soll gegen Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen helfen. Die Kryotherapie kann gezielt lokal oder auf den gesamten Körper eingesetzt werden. Die lokale Kältetherapie kommt hauptsächlich bei Hautveränderungen, wie Blutschwämmchen und Warzen zum Einsatz. Die Ganzkörper-Kryotherapie wird zur Schmerzbehandlung und Entzündungshemmung eingesetzt. Sie dauert maximal drei Minuten und findet in einer Kältekammer bei bis zu minus 110 Grad Celsius statt.

Rücken von Männern mit Bernstein während des SPA
Bernsteintherapie

Eine heilmedizinische Spezialität von Druskininkai ist die sogenannte Bernsteintherapie. Die konzentrierte Bernsteinsäure weist eine gesundheitsförderliche Wirkung auf und wird vor allem bei Zahnschmerzen und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Das "litauische Gold", wie der Bernstein gerne genannt wird, wirkt außerdem antioxidativ.

Junge weibliche Ärztin überprüft Maske eines Patienten während einer hyperbären Sauerstofftherapie in dem Kururlaub.
Sauerstoffbehandlung

Eine Sauerstoffbehandlung wird immer dann eingesetzt, wenn es um Erkrankungen geht, bei denen der Patient sich nicht selber mit genügend Sauerstoff versorgen kann. Zu diesen Fällen zählen insbesondere Lungenkrankheiten und eine Behandlung nach Taucherunfällen. Dabei wird der Sauerstoff angepasst verabreicht, entweder mit normalen oder erhöhten Umgebungsdruck. Dadurch können Komplikationen, wie Atemstillstand, vermieden werden.

Diese Erkrankungen werden bei einer Kur behandelt

Mediziner und Spezialisten haben sich in der Kurstadt vorwiegend auf Erkrankungen des Nervensystems und des Bewegungsapparates spezialisiert. Deshalb finden Sie hier hauptsächlich Behandlungen gegen Rheuma, Diabetes, Gefäßerkrankungen, Lebererkrankungen, Autoimmunerkrankungen sowie gynäkologischen und urologischen Erkrankungen. Darüber hinaus gibt es in der Kurstadt Spezialisten im Bereich von Magen-Darm-Erkrankungen.

Sehenswürdigkeiten
Gastronomie in Druskininkai
Sehenswürdigkeiten

Neben all diesen Aktivitäten im Urlaub können Sie auch eine Stadterkundungstour unternehmen und dabei die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten kennenlernen. Dazu zählt beispielsweise das Stadtmuseum, das mehrere Sammlungen zur Geschichte des Ortes beherbergt. Das Gebäude des Museums befindet sich am Ufer des Druskonissees und wurde im Stil des Neoklassizismus und der Moderne errichtet. Schon alleine deshalb ist es einen Besuch wert. Sehenswert ist auch die Kirche der Jungfrau Maria Skapulier. Dabei handelt es sich um einen Backsteinbau in neogotischem Stil. Er wurde von 1912 bis 1931 nach den Plänen von Stefan Szyller errichtet. Die orthodoxe Kirche der Ikone der Muttergottes stammt aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. Sie wird auch "Freude für alle Bekümmerten" genannt. Im Dorf Grutas, das zum Stadtgebiet gehört, befindet sich der gleichnamige Park, in dem ein Museum im Freien untergebracht ist. Dort zu sehen sind demontierte Denkmäler und Statuen aus der Zeit der Litauischen SSR. Falls Sie mehr über die Naturlandschaft der Region erfahren möchten, dann besuchen Sie doch das Waldmuseum Girios aidas.

Gastronomie in Druskininkai

In der Kurstadt gibt es einige hervorragende Restaurants, die Ihnen traditionelle litauische Gerichte servieren. Diese bestehen zumeist aus Kartoffeln und Fleisch, manchmal auch aus Zwiebeln und würzigem Speck. Unter den Süßspeisen ist der Baumkuchen eine beliebte Spezialität, der beispielsweise im Romnesa Restaurant angeboten wird. Dort können Sie beim Herstellungsprozess zusehen, verschiedene Sorten ausprobieren und unterschiedliche Größen zum Mitnehmen bestellen. Bekannt ist die Gastronomie auch für ihre hervorragende Auswahl an regionalen und biologischen Zutaten. Egal ob Butter, Rahm, Beeren, Pilze, Gemüse, Honig oder Fleisch, die meisten Restaurants setzen auf heimische Hersteller, um sich und ihre Gäste mit qualitätsvollen Speisen zu verwöhnen. Eines davon ist das schwimmende Restaurant The Pearl of Druskonis, das köstliche Gerichte in einem gehobenen Ambiente serviert. Bierliebhaber sollten sich ins Etno dvaras Restaurant begeben, wo selbstgebraute Köstlichkeiten angeboten werden. Fantastisch dazu schmeckt das gerne servierte mit Knoblauch überbackenes Brot. Bitte beachten Sie, dass es in dem litauischen Kurort kein einiges Restaurant gibt, in dem nur vegetarische oder vegane Gerichte angeboten werden.

Wissenswertes & Tipps

Druskininkai ist der größte und älteste Kurort Litauens und zugleich die südlichste Stadt des Landes. Sie liegt nahe der belarussischen und polnischen Grenze und etwa 130 Kilometer von der Landeshauptstadt Vilnius entfernt. Dort, wo heute das Stadtgebiet liegt, befand sich einst der Übergangsstreifen zwischen Festland und Meer. Aus diesem Grund haben sich hier besonders viele Salze im Erdboden abgelagert. Diese Salze kommen den Mineralwasserquellen zugute, die für die Behandlung verschiedener Leiden genutzt werden.

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Währung in Litauen

Litauen ist im Jahr 2015 der Europäischen Währungsunion beigetreten. Aus diesem Grund können Sie in Druskininkai ganz normal mit Euro bezahlen. Werfen Sie aber unbedingt einen Blick auf die litauischen Euro-Münzen. Diese wurden vom heimischen Künstler Antanas Zukauskas gestaltet.

Wetter in Druskininkai

Da Druskininkai im Süden des Landes liegt, hat es ein verhältnismäßig mildes Klima. Am wärmsten ist es in den Monaten Juni bis August. Da kann es tagsüber zwischen 20 und über 30 Grad Celsius warm werden. Nachts liegen die Temperaturen im Sommer bei etwa 15 Grad. Am kältesten ist es in Druskininkai im Januar. Da sinken die Temperaturen tagsüber auf minus zwei Grad und nachts auf minus sieben Grad Celsius. Die meisten Niederschläge finden im Kurort übrigens im Juli sowie im November und Dezember statt. In diesen Monaten liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei über 60 Prozent. Meistens wird es im Winter aber bereits sehr kalt, sodass Ihnen Schnee gewiss ist.

Essen - herrlich deftige Gerichte in Druskininkai

Die litauische Küche ist zwar stark durch die Nachbarländer Russland, Polen und Lettland geprägt. Sie hat sich aber stets ihre eigene Note bewahrt, weshalb Sie in Druskininkai hervorragend litauisch essen gehen können. Zu den Spezialitäten des Landes gehören vorwiegend Gerichte aus Kartoffeln, wie der Kartoffelauflauf Kugelsi, der mit Speck, Eiern und Zwiebeln angerichtet wird. Ebenfalls hervorragend schmecken die Klöße aus Kartoffeln namens Zeppelinas. Sie werden mit Speck und einer Butter-Sahne-Soße serviert.

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